21. September 2012

Homecoming.

Erste Schulwoche frueher geschafft, als gedacht. Ja, eigentlich sollte ich noch in der Schule sitzen und mich durch amerikanische Gesichte quaelen. Aber irgendwie will mein Koerper nicht so richtig, denn mit Bauch- und Kopfschmerzen sitz ich nun doch schon zu Hause. Doch es hat auch was Gutes, so hab ich endlich mal Zeit mich wieder an meinen Blog zu setzen. 
Nun bin ich schon ueber eine Woche hier und ich muss sagen, ich bereue es kein Stueck diese Entscheidung fuer das Auslandsjahr getroffen habe. Ich wuerde es jedem Empfehlen, der die Chance dazu hat. 
Man sollte meinen, wenn man 10 Wochen jeden Schultag den gleichen Stundenplan hat, dass es langweilig wird, aber das stimmt nicht. Zum Beispiel war/ist diese Woche Homecoming. Das heisst jeder Tag hat einen anderen Dresscode und es ist so verrueckt, was manche anhatten. Der eine kam in einem ganzkoerper Kostuem mit der amerikanischen Flagge drauf, eine hat sich ihre Haare wie bei den Simpsons hochgegelt. Doch meinen absoluten Favoriten hab ich heute gesehen: Da war doch nicht wirklich einer mit einem riessigen Affenkostuem beim Lunch. Ich kann nur sagen: Ich liebe die Leute hier. :D
Doch der kroenende Abschluss ist heute und morgen. Heute Abend findet das erste Football-Spiel von MonaShore statt und ich hoffe, dass es mir bis dahin wieder besser geht, denn ich will unbedingt dabei sein. Mein erstes Footballspiel, ich freu mich so drauf. Und morgen ist zuletzt dann der Homecoming Dance. Ich bin gespannt, wie es wird. Aber zumindestens hab ich schon mein Kleid, was ich am Dienstag mit Lori gekauft hab. Es ist schwarz mit Gold und ich glaub, es ist das erste Kleid, was ich so richtig an mir liebe (ausser meine Beine, aber psst:D). Also ja, ich bin bereit. :P
Oh genau, so wie es der Zufall will, war ich am Dienstag an meinem Spint und neben mir stand ein Kerl, der mich fragt, wie er ihn oeffnen muss. Wir fingen an zu reden und es kam raus, dass er ein Exchange Student ist und.. warte.. jetzt kommt's. Er ist aus Deutschland! Oh yes :D Aber irgendwie redeten wir trotzdem auf English weiter, ich weiss immer noch nicht warum. Doch ich war froh, als wir dann am naechsten Tag doch mal auf die Idee kamen, deutsch zu reden. Ueberhaupt sind viele Austauschschueler hier in Muskegon. Heute sprachen mich 2 Maedels an, die auch welche sind und ich muss sagen, ich mag diese Leute, denn sie verstehen einen besser, als sonst jemanden. Sie muessen sich auch tagtaeglich durch den Alltag hier in Amerika kaempfen, erleben die gleichen neuen Dinge, sodass ich doch um ehrlich zu sein froh bin, dass ich nicht ganz so 'alleine' bin. 
Aber nicht alles ist so wuenderschoen, wie man denkt, denn gestern ist Blue (unser Hund) weggerannt und so chill ich jetzt 'nur' noch mit einer Katze. Blue soll wieder kommen! Ich wuerde ja eine Suchanzeige jetzt starten, aber ich glaube kaum, dass ihr mir dort drueben in Deutschland helfen koennt. Naja, hoffen wir mal, dass er vielleicht doch noch zurueck kommt, mein kleiner Blue.

Ich denk, das wars von mir. Oh nein, heute bekomm ich endlich mein Handy (y) :D
See you.

15. September 2012

Gastfamilie und der erste Schultag

Samstag und ich hab die ersten 3 Tage gut ueberstanden.
Nachdem Donnerstag eher der Ausruhtag fuer mich  war, wurde er abends dann doch noch ziemlich spannend, denn ich durfte meine Gastfamilie treffen. Ich war ziemlich aufgeregt und wusste nicht, was mich erwarten wuerde. Sue versicherte mir immer wieder, dass ich sie lieben wuerde..
Als ich ankam, wurde ich von einem lautstarken Bellen aus dem Haus begruesst. Das war schon der erste Pluspunkt. Sie hatten Haustiere. Ein Hund und eine Katze. Aber auch die Gasteltern waren einfach nur grossartig. Ich fuehlte mich von anfang an wohl. Als Lorrie, meine baldige Gastmutter, mit Sue den Papierkram erledigte, sprach ich mit Mark (Gastvater). Es war total lustig, denn er rannte die ganze Zeit mit seinem Iphone rum und gab dort irgendwelche Woerter in den Uebersetzer ein. Ich lachte viel und am Ende wurde mir dann noch mein Zimmer gezeigt. Wie das ganze Haus ist es wunderschoen eingerichtet und das Coolste ist, dass ich die Etage mit Maggie alleine habe, da der Sohn zur Zeit aufs College geht und somit nicht zu Hause ist. Nachdem wir mit dem Rundgang durchs Haus fertig waren, hiess es Abschied nehmen bis Sonntag.
Und dann war auch schon Freitag. Der grosse Tag - Mein erster Schultag. Ich glaub, ich war lange nicht mehr so aufgeregt. Ich wusste einfach nicht, was mich erwarten wuerde, ausser 1,400 Schueler. Wir kamen dort gegen 7.30Uhr an und warteten im Sekretariat. Ich war doch extremst froh, dass Sue bei mir war, denn alleine waere ich glaube verloren gewesen. Doch nicht mal 10 Minuten spaeter war ich dann doch alleine. Ich hatte vergessen meinen Pass mitzubringen. Also fuhr Sue nach Hause um ihn zu holen und ich fragte mich, wie sie mich hier nur alleine lassen konnte. Doch ein paar Minuten spaeter wurde ich zu Fr. Smith-Walkrer rein gerufen und keine 5 Minuten spaeter war meine Angst wie weggeblasen. Wir klaerten alles, wegen meinem Stundenplan. Als ich ihn hatte, bekam ich meinen Schuelerausweis und die uebertriebensten Schulbuecher, die ich je gesehen hatte. Ein Buch hatte mehr als 1000 Seiten und war auch dem entsprechend so schwer. Doch Gott sei Dank hatte ich ein Schrank, aber den zu oeffnen, war auch wieder eine Kunst fuer sich. Es geht unsgefaehr so: 3 mal nach links drehene, dann die 1 Zahl einstellen. Danach 2 mal nach rechts und die 2 Zahl eingeben. Zuletzt die letzte Zahl eingeben.
Nach 3 mal ueben, hab ichs dann auch hinbekommen und dann gings auf in amerikanische Schulleben. Da ich die erste Stunde verpasst hatte, ging es nun mit Englisch bei Mr. Johnson. Ich war positiv ueberrascht von dem Lehrer und seiner Ansicht. Er sagte zu mir, dass es ihm wichtig ist, dass ich nicht nur lerne in seiner Klasse, sondern genauso Erfahrungen sammel, denn dafuer sei schliesslich das Auslandsjahr da. Und mit dieser Ansprache ist er sofort mein Lieblingslehrer gewurden :D. Doch das genaue Gegenteil davon lernte ich in meiner letzten Stunde kennen. Meinen Lehrer fuer amerikanische Geschichte. Die erste Begegnung mit ihm hatte ich zum Lunch, wo ich ihm anscheinend nicht schnell genug war. Schon da war er mir unsympathisch und die Maedels erzaehlten mir, dass ihm niemand leiten konnte und wie sollte es anders sein, natuerlich hatte ich ihn als Lehrer.
Aber alles im allen war mein erster Schultag okay und doch nicht so schlimm, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Doch trotzdem war ich froh, als mich Maggie nach Hause fuhr..
Ich freute mich so sehr, dass ich mich gleich ins Bett legen und chillen konnte. Tja, falsch gedacht. Sue hatte vergessen mir den Code fuer das Garagentor zu geben, sodass ich nicht ins Haus reinkam. Also fuhr ich mit zu Maggie fuer 2 Stunden und kurz bevor ich dann nach Hause fuhr, wurde ich gefragt, ob ich mit zum Homecoming Dance naechstes Wochenende moechte.

13. September 2012

Hello Michigan

Eigentlich war ich darauf eingestellt, dass das mit dem Auslandsjahr nichts mehr wird. Da die Organisation irgendwie so richtig nichts hinbekommen hat und dann kam am Dienstag gegen 13 Uhr der langersehnte Anruf, dass am Mittwoch 8.20 Uhr mein Flug nach Frankfurt geht. Ich war total perplex und das Erste, was ich tat, war weinen. Ich weiss, nicht unbedingt die beste Reaktion, dass ich nun endlich meinen Traum verwirklichen konnte - 1 Jahr in den USA - aber ich war total ueberfordert mit der Situation. Ich dachte an die ganzen Dinge, die ich noch erledigen musste. Ich hatte noch kein Gastgeschenk, geschweige denn gepackt und nun sollte ich das alles in nicht mal einem Tag hinbekommen.
Doch Gott sei Dank hab ich den besten Freund der Welt, der nicht zoegerte mit mir 6 Stunden in die Stadt zu gehen, um alles zu besorgen. (Naja, ich glaube, wenn er gewusst haette, dass es 6 Stunden werden, haette er es sich doch nochmal anders ueberlegt :D)
Gegen halb 7 waren wir dann endlich zu Hause, aber ans Entspannen war immer noch nicht zu denken, denn gepackt werden musste auch noch. Ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Aber irgendwie hab ich es dann doch vor 0 Uhr geschafft. Doch es war spaet genug, denn mein Freund lag schon schlafend im Bett. Ich legte mich zu ihm und kuschelte mich ran. Das letzte Mal fuer ein Jahr, dass ich neben ihm einschlief. Der Gedanke machte mir Angst, weil ich nicht wusste, ob es vielleicht doch das letzte Mal fuer immer ist. Doch dies schob ich ganz schnell zur Seite und sagte mir: "Das wird! Du musst nur ganz fest daran glauben."

5 Uhr klingelte dann der Wecker. Meine Mum kam rein und meinte, dass sie los muss. Wir drueckten uns und uns beiden kullerten unzaehlige Traenen uebers Gesicht. Das war doch alles nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch es hiess: Augen zu und durch. Ich lud noch die letzten Daten auf meine Festplatte und klatschte meine restlichen Klamotten in den Koffer. Gespannt stellte ich alles auf die Waage und tatsaechlich, die Anzeige lag unter 23 kg. Und schon ging es ab zum Flughafen..
..Wir waren frueher als gedacht da, sodass wir eine halbe Stunde auf den EF Mitarbeiter warten musste. Immer wieder kamen mir die Traenen. Ich versuchte mich zusammen zu reissen, aber es ging nicht. Als dann endlich der EF Mitarbeiter eingetroffen war, ging ich mit ihm zum Check-In und gab meinen Koffer ab. Danach hatte ich Zeit, um Abschied zu nehmen. Nach 5 Minuten stand ich dann alleine mit meinem Freund dort. Ein Jahr ohne ihn, mir war noch immer nicht bewusst, wie ich das schaffen sollte, wie ich ihn in ein paar Minuten den Ruecken zu drehen und zur Sicherheitskontrolle laufen sollte. Es war bei weitem der schwierigste Abschied, doch irgendwann war auch das vorbei. Mit Traenen in den Augen gingen wir voneinander und schon bald sass ich im Flieger nach Frankfurt und dann nach Chicago. Der Flughafen im Frankfurt war schon gross, aber der in Chicago topte es locker. Zich tausende Kontrollen, 3 Terminals, ein Zug der dich von dem einen Ort zu dem anderen fuhr. Doch zu meinem Glueck war ich relativ schnell an meinem Ziel (Terminal 2) und nach 4 Stunden warten und vielem Staunen, sass ich dann endich in meinem Flieger nach Muskegon, dem Ziel der Reise.
Aus dem Flieger sah alles wunderschoen aus. Viel Wasser, viel Gruen und trotzdem eine relativ grosse Stadt. In diesem Moment war alles vergessen, ich war einfach nur gluecklich. Meine Gastmutter nahm mich mit Blumen in Empfang und erzaehlte mir kurz darauf, dass ich schon in wenigen Tagen zu meiner richtigen Gastfamilie kommen wuerde. Also doch noch nicht wirklich am Ende der Reise..
Doch nun bin ich hier in Muskegon, Michigan. Bin von all den Eindruecken ueberwaeltigt und erst einmal foh, dass ich heute noch einmal fuer mich habe und morgen erst in die Schule muss, wovor ich schon einwenig Schiss habe, um ehrlich zu sein. Aber ich denke, dass ich das alles schon schaukeln werde.

Ps: Ein was stoert mich doch schon - die liebe Ami-Tastatur.. :D
Noch was, warum zum Teufel kann ich keine Bilder hochladen - aaaaaaaaaaah! Aber ja sonst gehts mir gut :D